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Weinberghöhlen bei Mauern

Naturschutzgebiet

Das Naturschutzgebiet umfasst die Höhlen sowie die umliegenden Bereiche des Jurahangs. Die Ausweisung zum Schutzgebiet erfolgte auf Grund der geologischen und ökologischen Bedeutung der Höhlen sowie Grund des Artenreichtums der angrenzenden Magerrasen.

Bedeutung der Höhlen für die Tierwelt
In der Altsteinzeit bewohnten Höhlenbären und Höhlenlöwen die Weinberghöhlen. Zu den heutigen Bewohnern zählen Fledermäuse, die die Höhlen für den Winterschlaf und als Nachtquartier im Sommer beziehen. Fledermäuse benötigen im Winter störungsarme, dunkle Quartiere mit hoher Luftfeuchtigkeit. Geeignete Winterquartiere sind  neben natürlichen Felshöhlen auch alte Eiskeller und ungenutzte Stollen. Kopfüber hängend verbringen die Fledermäuse die Tage in ihren Quartieren, bevor sie nachts wieder auf Beutefang gehen.


Wegen aktuer Einsturzgefahr können die Höhlen leider nicht betreten werden.


Tier- und Pflanzenwelt der Felshänge
Unsere Landschaft ist überwiegend intensiv genutzt: Äcker, Siedlungen und Straßen prägen über weite Strecken die Landschaft. Ungedüngte Trockengebiete wie die Magerrasenhänge und Felsköpfe um die Weinberghöhlen bieten deshalb vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Rückzugraum.
Zu den seltenen Blütenschönheiten zählen unter anderem die Küchenschelle, der Frühlings-Enzian, das Sonnenröschen, der Wundklee und die Silberdistel. Wo ein Reichtum an Blütenpflanzen herrscht, da sind auch Insekten nicht weit.Viele Schmetterlinge, Heuschrecken und Wildbienen fühlen sich hier wohl. Als bemerkenswerte Art ist z. B. der Argus-Bläuling zu nennen. Der Insektenreichtum wiederum lockt Zauneidechsen und jagende Vogelarten wie Schwalben und Neuntöter an.


Bedeutung der Schafbeweidung
Nur eine extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen kann diese wertvollen Felshänge erhalten. Eine maschinelle Mahd ist auf  Grund der Steilheit nicht möglich. Um die Magerrasen offen zu halten, werden von Zeit zu Zeit stark verbuschte Bereiche freigestellt. Ein zu dichter Strauchbewuchs erschwert die Beweidung und würde langfristig zur Verwaldung und somit zum Verschwinden der seltenen Tier- und Pflanzenarten führen.

Die Mauerner Höhlen, auch Weinberghöhlen genannt, entstanden im Verlauf von vielen Millionen Jahren. Durch Verkarstung des Jura- und Malmgesteins bildeten sich Hohlräume, die während der Eiszeiten durch die Erosion von Wasser und Wind ihre heutige Gestalt erhielten. Es handelt sich um fünf geräumige Einzelhöhlen.

Erstmals erkannte 1935 der Neuburger Lehrer und Kreisheimatpfleger Michael Eckstein die Bedeutung der Höhlen. Vier wissenschaftliche Ausgrabungen führten zu einer bedeutenden Anzahl von Funden aus vorgeschichtlicher Tierwelt und menschlicher Besiedlung.

Die Knochenfunde von Höhlenhyänen, Höhlenbären und Höhlenlöwen weisen auf das Vorkommen dieser Tiere hin. Heimisch waren Mammut, Wollnashorn, Rentier, Steinbock, Riesenhirsch und Wildpferd.
Bei Ausgrabungen gefundene Faustkeile und Schaber mit einem geschätzten Alter von ca. 70.000 Jahren stammen aus der Zeit des Neandertalers. Ein besonderer Fund ist eine ca. 7 cm hohe Figur, genannt „Die Rote von Mauern“, mit einem Alter von ca. 25.000 Jahren. Sie zeigt sowohl weibliche, als auch männliche Geschlechtsmerkmale. Weitere Funde aus dem Neolithikum und der Hallstattzeit bezeugen die über Jahrtausende andauernde menschliche Nutzung der Höhlen.

Einen wertvollen Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten stellt der Trockenrasen an den Steilhängen dar. Deshalb wurde am 17. Oktober 1979 eine Umgriffsfläche von 7,1 ha zum Naturschutzgebiet „Mauerner Höhlen“ erklärt.

Es ist die Heimat seltener Tier- und Pflanzenarten wie Himmelblauer Bläuling, Mausohrfledermaus, Zaun-
eindechse, Streifenfarn, Golddistel und Küchenschelle.

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